„Die Vier und ‘ne Bockwurst, bitte“

Von der Literdose Faxe bis zur heißen Hexe – Das waren die Verpflegungsklassiker an der Tankstelle.

Auf der Gabel um die Raststätte

Oder: Als Burger noch Hexenwerk waren

Damals, als noch nicht neben jeder Zapfsäule ein Mc-Burger-Restaurant stand, als Convenience noch nicht hieß “in 5 Minuten ist ihre Bestellung fertig”, sondern “in einer Minute ist der Cheeseburger verzehrbereit“, da war sie die ungekrönte Königin des Fast Food: die heiße Hexe. 13 verschiedene Gerichte hatte die Langnese-Iglu Tochter im Angebot, allesamt zubereitet im eigens dafür aufgestellten Mikrowellenautomaten. Seit Mitte der 90er hat es sich ausgehext und die Welt der Tankenkulinarik ist um eine absolute Kultmarke ärmer.

Das sind nicht 20 Zentimeter

Oder: Es geht um die Wurst

Wie Spindeldürre Außerirdische schweben sie in ihrem eigenen Kosmos. Nur eine dünne Pelle schützt ihr Brät vor der Hitze der Sauna. Der Tankwart bewahrt sie hinter Glas auf, damit jeder ihre Schönheit bewundern kann. Morgens schwitzen sie zu vielen, abends sind sie oft nur noch zu zweit. Manchmal, ganz selten, transpiriert nur eine einsam und ziellos durch den elektrischen Wurstwärmer. Der Schrein für St. Bock, dem Schutzheiligen der Hungrigen, steht bis heute in exponierter Position auf jedem besseren Tankstellentresen, damit wir alle wissen: Hier geht es um die Wurst.

Gino noggert sich ein Cornetto

Oder: Das Eis isst du draußen

Was haben wir nicht auf uns genommen, um in den Urlaub zu kommen. 4-köpfige Familie bei 30 Grad und 160 km/h im Audi 80. Vati zündet sich kurz hinter Frankfurt die fünfte Ernte23 an. Die Fenster bleiben zu. Nächster Stop: Lago Maggiore. Dann ein Lichtblick: Perry Como hat Mama’s Urlaubsvorfreude auf den Höhepunkt gesungen. Wir fahren ab. Es gibt Eis für jeden. Cornetto Erdbeer für mich, Bottermelk Fresh für meine Schwester, Mama probiert mal dieses Cujamara Split und Vati nagt ungeduldig auf seinem Nogger Chock rum. Weiter geht’s erst, wenn alle fertig sind – nicht, dass wir noch die Sitze einsauen!

Die Schlacht von Salamis

Oder: Warum ist da Teig um die Wurst?

Es gibt einen Wegzehrungsklassiker, den man definitiv nicht von anderen Mitreisenden unbemerkt im Auto futtern kann, da er sofort und eindeutig am Geruch identifiziert wird: Die Minisalami. 1987 ging der Hersteller dieses Problem an und steckte die Duftwurst in einen staubtrockenen Mantel aus Teig. Das sollte sowohl den Geruch, als auch das Quietschen beim Zubeißen dämmen. Hat nicht funktioniert. Der nächste Schritt in der olfaktorischen Camouflage hieß: Tomatenmarkt und Käse. Zack, die Hosentaschenpizza war geboren. Caramba - Neapel liegt an der A1.

Jan und Hein und Klaas und Pit

Oder: Das Bier mit dem Bart

Mein Teekesselchen ist ein dicker Wikinger. In seiner ersten Bedeutung kommt es aus Flake, in seiner zweiten in Dosen. Richtig! Mein Teekesselchen ist Faxe. Dick wie zwei Holsten belagert es seit Jahren die Kühlregale in Deutschlands Tankstellen. Odin allein weiß, warum es Bier in Literdosen geben muss, aber erstaunlicherweise hat es sich etabliert. Faxe gehört zu Festival, Faxe gehört zu Dänemarkurlaub, Faxe gehört zu Jan und Pit, die sich schon während der Hinfahrt auf der Rückbank die Kante geben. Ein Leben ohne Faxe ist vorstellbar, aber nicht sinnvoll.

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